Indoor Air Quality Monitoring Techniques

Die Überwachung der Innenraumluftqualität ist essenziell, um Gesundheitsrisiken zu minimieren und ein angenehmes Raumklima zu gewährleisten. Unterschiedliche Techniken ermöglichen die Messung verschiedener Parameter, die Rückschlüsse auf Schadstoffbelastungen, Feuchtigkeit oder andere Einflussfaktoren erlauben. Diese Methoden bringen Vor- und Nachteile mit sich und variieren je nach Anwendungsszenario und Umfang der Überwachung.

Elektrochemische Sensoren

Elektrochemische Sensoren wandeln chemische Reaktionen zwischen Luftschadstoffen und elektrochemischen Elementen in elektrische Signale um. Sie sind besonders empfindlich gegenüber Gasen wie Kohlenmonoxid oder Sauerstoffmangel. Vorteilhaft ist ihre hohe Genauigkeit und geringe Größe, wodurch sie sich für mobile Messgeräte oder fest installierte Systeme eignen. Allerdings sind sie oft temperaturempfindlich und müssen regelmäßig kalibriert werden, um langfristig zuverlässige Daten liefern zu können.

Infrarotsensoren (NDIR)

Nichtdispersive Infrarotsensoren (NDIR) arbeiten mit der Absorption von Infrarotlicht durch bestimmte Gasmoleküle, um Konzentrationen wie Kohlendioxid oder Methan zu bestimmen. Diese Sensoren bieten hohe Spezifität und Stabilität, sind unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit und eignen sich für langzeitige Überwachungen. Trotzdem sind sie etwas teurer als elektrochemische Sensoren und benötigen eine komplexere Auswertungselektronik, was ihre Integration manchmal erschwert.

Halbleitersensoren

Halbleitersensoren reagieren auf Luftschadstoffe durch Änderungen ihrer elektrischen Leitfähigkeit. Diese Sensoren sind kostengünstig und leicht herzustellen, was sie attraktiv für den breiten Einsatz macht. Sie erfassen breitbandig VOCs (flüchtige organische Verbindungen) und andere Schadstoffe, erfordern jedoch eine sorgfältige Kalibrierung und sind anfällig für Drift durch Umwelteinflüsse wie Temperatur und Feuchtigkeit, was ihre Genauigkeit über längere Zeiträume beeinträchtigen kann.

Partikelmessung in Innenräumen

Optische Partikelzähler nutzen die Streuung von Licht, etwa Laserlicht, an in der Luft schwebenden Partikeln, um deren Anzahl und Größe zu bestimmen. Sie sind in der Lage, Partikel in einem weiten Größenspektrum zu erfassen und liefern schnell und präzise Daten zur Feinstaubbelastung. Durch ihre Sensitivität sind sie in der Lage, selbst geringste Konzentrationen festzustellen, was sie besonders für anspruchsvolle Anwendungen in Innenräumen prädestiniert.

Gaschromatographie

Die Gaschromatographie trennt komplexe Gemische flüchtiger Stoffe und identifiziert einzelne Komponenten mittels ihrer spezifischen Retentionszeiten. Sie eignet sich hervorragend zur Analyse von VOCs in der Raumluft und liefert präzise qualitative sowie quantitative Ergebnisse. Trotz des hohen technischen Aufwands ist sie ein Standardverfahren in der Umwelt- und Innenraumluftanalytik, insbesondere zur Erkennung von Schadstoffquellen.

Massenspektrometrie

Die Massenspektrometrie ergänzt die Gaschromatographie, indem sie Molekülmassen bestimmt und so Schadstoffe exakt charakterisiert. Kombiniert in Form von GC-MS (Gaschromatographie-Massenspektrometrie) erlaubt diese Technik eine umfassende und empfindliche Analyse von Schadstoffen in der Luft. Diese Methode ist zentral für Forschung und detaillierte Schadstoffbewertungen bei komplexen Luftgemischen.

Spektrophotometrie

Die Spektrophotometrie misst die Absorption von Licht durch Schadstoffe in der Luft bei definierten Wellenlängen. Sie wird genutzt, um spezifische chemische Verbindungen zu quantifizieren, wie beispielsweise Stickstoffdioxid oder Ozon. Dieses Verfahren ermöglicht schnelle und zuverlässige Messungen, oft auch vor Ort, wenn tragbare Geräte mit spektrophotometrischen Sensoren eingesetzt werden.

Smart Monitoring und IoT-Lösungen

Sensorennetzwerke bestehen aus zahlreichen verteilten Messgeräten, die miteinander kommunizieren und Daten zentral bündeln. Diese Systeme erlauben die flächendeckende Erfassung von Luftqualitätsparametern in großen Gebäuden oder sogar ganzen Stadtbereichen. Die hohe räumliche Auflösung unterstützt eine präzise Bewertung von Belastungen und erleichtert Ursachenforschung sowie gezielte Gegenmaßnahmen.

Mobile Messgeräte und Handhabung

Diese Geräte sind kompakt, leicht und bieten meist eine Kombination verschiedener Sensoren zur Messung von Gasen, Partikeln, Temperatur und Feuchte. Sie ermöglichen es Technikern und Betreibern, schnell Daten zu erfassen und sofort zu reagieren. Ihre Benutzerfreundlichkeit macht sie zu einem beliebten Werkzeug in der Gebäudediagnostik und bei der Qualitätssicherung.
Viele mobile Messgeräte arbeiten in Kombination mit Smartphone-Apps, welche die Darstellung, Speicherung und Analyse der Messdaten erleichtern. Die Apps bieten oft Zusatzfunktionen wie automatische Berichte, Geotagging oder gemeinsame Nutzung von Ergebnissen. Diese Integration erhöht die Transparenz und ermöglicht eine professionelle Dokumentation der Innenraumluftqualität.
Neben Raumluftgeräten gibt es auch persönliche Messgeräte, die die Luftbedingungen direkt in der Atemzone des Trägers überwachen. Solche Systeme kommen häufig in Arbeitsumgebungen zum Einsatz und erfassen Belastungen durch Schadstoffe über längere Zeiträume. Dieses Langzeitmonitoring erlaubt eine bessere Einschätzung individueller Gesundheitsrisiken und unterstützt präventive Maßnahmen.

DIN EN 13779

Diese europäische Norm legt Anforderungen an die Lüftung und Innenraumluftqualität in Nichtwohngebäuden fest. Sie beschreibt Grenzwerte für verschiedene Schadstoffe und Indikatoren sowie Empfehlungen für Lüftungsraten. Die Norm dient als Grundlage für das Monitoring und die Bewertung der Raumluftqualität in Bürogebäuden, Schulen und anderen öffentlichen Einrichtungen.

ISO Standards zur Luftmessung

Die International Organization for Standardization (ISO) veröffentlicht diverse Normen zur Messung von Luftschadstoffen und zur Kalibrierung von Sensoren. Diese Standards sorgen für eine Harmonisierung der Messverfahren und ermöglichen den internationalen Vergleich der Ergebnisse. Die Einhaltung der ISO-Normen ist ebenso Voraussetzung für die Zertifizierung von Messgeräten.

Arbeitsschutzvorschriften

Arbeitsschutzrichtlinien definieren spezifische Grenzwerte und Anforderungen für Schadstoffe in Arbeitsräumen. Sie sollen die Gesundheit der Beschäftigten schützen und geben vor, wann Maßnahmen zu ergreifen sind. Die Überwachung der Innenraumluftqualität im Sinne des Arbeitsschutzes ist gesetzlich vorgeschrieben und erfordert den Einsatz anerkannter Messmethoden und Geräte.